Die nach Verkündung
des Lockdowns am 27.März 2020 geschlossenen Schulen und Kindergärten konnten
inzwischen unter Auflagen wie Mundschutzpflicht und Abstandsregeln wieder
geöffnet werden. Aktuell findet Unterricht statt, allerdings nur mit einer Anzahl
von maximal 20 Kindern in einem Klassenraum. Dies birgt das Problem, dass die
Klassenzimmer nicht ausreichen, um alle Kinder unterzubringen. Die Lehrer waren
und sind sehr kreativ im Finden von Lösungen, haben den Kindern Unterrichtsmaterialien
für zu Hause bereitgestellt und sogar Handyvideos an die Kinder verschickt. Da
ein Ende der Pandemie nicht in Sicht ist, versuchen wir derzeit, Spender für den
Bau weiterer Klassenräume zu finden. Auch nach einem Ende der Pandemie könnten diese als Erweiterung der Schule gebraucht werden. Trotz der Einschränkungen und Belastungen, die die Pandemie mit sich bringt, sind alle Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen froh, weiterhin jeden Tag zur Arbeit kommen zu können. Die Motivation und Unterstützung
untereinander ist bemerkenswert.
Das
Nähprojekt Basadi hat mit Ausbruch von COVID-19 einen Großteil seiner Geschäftspartner
verloren. Touristen bleiben fern und die Shops im Kruger Park und andere Souvenirläden
haben kaum Kundschaft mehr. Leider hatte dies unvermeidbare personelle
Konsequenzen für Basadi. Zwei Frauen bleiben fest angestellt, um das laufende
Projekt am Leben zu erhalten. Die anderen Frauen haben die Option erhalten, sich
im Gartenprojekt durch Anbau und Verkauf von Lebensmitteln ein Einkommen zu
sichern. Sie werden sobald als möglich wieder zu Basadi zurückkehren. Alle
haben dieses Angebot angenommen und sind momentan erfolgreich im Verkauf ihrer
Ware auf dem Dorfmarkt.
Da dieses
Projekt von Patenschaften getragen wird, ist die finanzielle Sicherheit
gegeben. Die notwendigen und streng
kontrollierten Hygienemaßnahmen haben allerdings auch hier ihre Spuren
hinterlassen. Die Suppenküche musste für 2 Monate geschlossen werden, auch
Besuche bei Familien waren nicht erlaubt. Aktuell kann ein relativ normaler
Projektablauf stattfinden. Viele Familien sind von COVID-19 unmittelbar betroffen und
haben Angehörige verloren. Tshega versucht, den Menschen die Bedeutung der
Präventions- und Hygienemaßnahmen näherzubringen.
Mit dem Ausbruch der Pandemie mussten die beiden zu der Zeit anwesenden Volontäre aus Deutschland und der Schweiz das Land verlassen und nach Hause zurückkehren. Da die
Infektionszahlen in Südafrika weiter steigen,
werden auch in absehbarer Zeit keine Volontäre nach Fobeni Village reisen können. Dies bedeutet einen massiven finanziellen Einbruch für Tshega.
Schon frühzeitig war klar, dass die Pandemie zu einer humanitären Katastrophe in Fobeni Village führen kann. Die
Projektverantwortlichen vor Ort hatten daherkurzfristigentschieden, den Sportplatz der Schule als Anbaufläche für
Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Durch Verbindungen zu einer Bohrfirma konnte ein weiterer
Wasseranschluss für die Versorgung der Pflanzen gebohrt werden.
Das Mohau Centre hat aufgrund der Lage im Kalafong Hospital die Auflage erhalten, möglichst alle Kinder bei Verwandten und/oder Freunden unterzubringen. Eine Unterbringung der Kinder in einer Krankenhausumgebung sah der Staat als zu gefährlich an. Ob die Gefahr für die Kinder in einem der Townships Südafrikas tatsächlich geringer ist, darüber kann man sicher geteilter Meinung sein.
Alle Kinder konnten während des Lockdowns bei Familienangehörigen untergebracht werden.
Momentan können die Kinder unter Einhaltung der üblichen Hygienebestimmungen wieder im Mohau Centre wohnen, Dies funktioniert laut der Leiterin des Mohau Centers auch gut. Bisher gab es noch keine Infektionen bei den Kindern oder Angestellten.
Da
öffentliches Zusammenkommen mit Ausbruch der Pandemie verboten wurde, konnten
die Kinder und ihre Trainer nicht mehr trainieren und zusammen spielen. In den
Townships war es ohnehin schon sehr schwer, sich an die Maßnahmen zu halten, da
die Unterkünfte meist nicht größer als 10 qm sind und sich diese häufig 10
Personen teilen. Abstandsregeln oder Ausgehverbote einzuhalten, ist hier
unmöglich. So war es nicht überraschend, dass die Zahlen explodiert sind. Das Fußballtraining bedeutet für die Kinder Zeit, in der
sie nicht mit Kriminalität und Hoffnungslosigkeit konfrontiert werden. Mit
Wegfall dieser Möglichkeit sind die Nachmittage lang. Auch Chris, der Trainer und
Koordinator des Projekts, wurde positiv getestet, hat sich allerdings
glücklicherweise schon wieder gut erholt.Aktuell dürfen die
Kinder in 10er Gruppen wieder trainieren.
In den
Elendsvierteln Südafrikas ist die Angst und Infektionsgefahr besonders groß. Menschen leben
dicht gedrängt in kleinen, schlecht belüfteten Räumen.
Unterstützen Sie unsere Projekte, um den Menschen inSüdafrika zu helfen. Jede Spende kommt vollständig bei unseren Projektpartnern an.
Vielen Dank und bleiben Sie gesund!
Ihr Mohau Team