In Fobeni besuchten wir gemeinsam mit unserem Outreachprojektleiter Vutomie eine der Familien, welche von Tshega in vielerlei Hinsicht unterstützt wird:
Die Mutter mit ihren 4 Kindern lebte zuvor in einem Holzverschlag, der notdürftig mit Plastiktüten abgedichtet war. Sie hatten kaum Schutz vor Kälte oder Regen, zudem waren die hygienischen Bedingungen verheerend.
Tshega konnte mit Hilfe eines Sponsors der Familie ein kleines Steinhaus bauen und einen Sponsor für die Kinder finden. Heute wird ihnen mit Kleidung, Lebensmitteln und Teilfinanzierung des Schulgeldes geholfen.
Insgesamt 35 Familien bekommen momentan Beihilfe zum täglichen Leben.
Wer Begünstigter ist entscheiden die Bedürfnisse und individuelle Kriterien. Da Vutomie in ständigem Kontakt mit den Familien ist, kann er so Probleme und Bedürfnisse evaluieren.
Vutomie erzählte Nikola ein bisschen von den Nöten der Dorfgemeinschaft:
Kaum Arbeitsstellen, viele Kinder, die von Grosseltern großgezogen werden müssen da Generationen weg sterben oder in die Stadt ziehen und die Hoffnung haben dort einen Job zu bekommen.
Jugendkriminalität ist ebenfalls ein großes Problem in Fobeni, jedoch hat sich seit unseren Präventionsprojekten ein deutlicher Rückgang bemerkbar gemacht.
In Fobeni gibt es kaum eine Infrastruktur und die Stadt (Tzaneen) ist für sie weit entfernt. Für viele der Dorfbewohner bedeutet ein Leben auf dem Land ein täglicher Kampf ums überleben.
Von der Familie fuhren wir dann weiter zum Waisenhaus Hakuna Matata, in dem u.a. Beverly wohnt. Leider waren alle ausgeflogen. Beverly und die anderen Kinder spielten irgendwo und ihre Hausmutter war vermutlich Holz suchen oder Lebensmittel einkaufen.
Dennoch konnte Nikola einen Eindruck des Hauses bekommen:
Nicht groß aber im Vergleich zu einer Holzhütte deutlich besser, es gibt Küche und Bad und zwei Räume in dem die Hausmutter und 5 Kinder wohnen.
Danach machten wir uns auf zur Suppenküche und Hausaufgabenbetreuung:
Mam Letti und die Kinder waren gerade fertig mit essen und Hausaufgaben und spielten bereits draußen.Neugierig gingen die Kinder auf uns zu, zugegeben wir hatten auch Knabberbestechung dabei :-)!
Vutomie erzählt, dass in vielen Fällen die Kinder keinen Ansprechpartner haben wenn sie nach der Schule nach Hause kommen. Somit sind sie auf sich alleine gestellt, meist noch mit ihren kleineren oder größeren Geschwistern.
Hier in der Feeding Scheme haben sie eine Anlaufstelle, bei der sie etwas gegen Hunger und Durst bekommen, ihnen bei den Hausaufgaben geholfen wird und zudem noch viel Spiel und Spaß in der Gemeinschaft gelebt wird.
Beendet wird jeder Tag mit einem lautstark gesungenen Lied nach Wahl.
Das Gebäude der Feeding Scheme befindet sich im Zentrum des Dorfes und wird auch für Jugendprojekte, Gemeindetreffen und Frauenkreis genutzt.
Leider hatten wir nicht genug Zeit das Jugendteam zu treffen, welche sich ebenfalls jeden Tag zu Spielen, Chorproben und Diskussionsrunden treffen.
Am Samstag hieß es dann leider Abschied nehmen. Mit einem typischen südafrikanischem „Braai“ / Barbecue ging am Freitagabend unser Besuch zu Ende.
Die Zeit war natürlich wie immer viel zu kurz, dennoch haben wir viel gesehen, Eindrücke gesammelt und sind erneut von der Wertschätzung und Bedeutung unserer Arbeit überzeugt worden.
Vielen Dank an Nikola und Noah, ich habe meine Zeit mit euch sehr genossen!
Ich würde mir wünschen, dass weitere Menschen in die Projekte kommen und sich selbst vor Ort ein Bild machen wie nachhaltige Entwicklungshilfe mit Hilfe zur Selbsthilfe in Form von Bildung und Ausbildung funktionieren kann!
Chancen geben und Brücken bauen!
Es grüsst euch herzlich
Sabine